Sonntag, 11. März 2007

Status Quo

Hallo Freunde der Internet-Berichtserstattung!

Ich will gleich die beste Nachricht hinausschreien: Es hatte hier gestern und heute 28 Grad im Schatten! Die Vögel zwitschern, der Sand erwärmt sich, den Hafenarbeiter macht das Hackeln wieder Spaß und die Erasmus-Leute kriechen aus den Bars...
Wir haben die Situation ebenfalls genutzt und sind zum bekanntestem Haus-Strand "Samil" gerast, wo die doppelte Einwohneranzahl von Vigo zu finden war, die anscheinend die gleiche Idee hatten.
Da sich aber noch keiner von den Spaniern ins kalte Wasser getraut hat, haben wir der Menge präsentiert woraus die Männer aus dem Osten geschnitzt sind, und haben eine 10-minütige Schwimmaktion vorgeführt - nach einer Weile wurde es dann doch relativ warm, beim Rausgehen schwörrte ich das meine Haut um 2 Größen enger sitzt.
Das Wasser soll in der Bucht von Vigo im Sommer schon auf 20 Grad kommen, aber die Strände mit richtigem Flair findet man erst weiter Richtung offenen Atlantik - also sollten wir mal anfangen das Abhärtungsprogramm zu starten.
Der erste Schritt ist wieder ins Schwimmen reinzukommen - dafür eignet sich die Schwimmhalle auf der Uni, die zwar nicht groß aber dafür immer leer ist, und für 15€ im Monat einfach nur bei mir punktet. Die letzte Woche über haben wir jeden zweiten Tag dort trainiert, in der Mensa nen Monstersalat reingepresst und uns dann 2 Stunden lang im Sprachkurs mit Red Bull wachgehalten.
Dieser hat nämmlich auch schon begonnen - es gibt mehrere Gruppen die durch einen Test aufgeteilt wurden und ich schwimme momentan in der mittleren Gruppe herum.
Mit mir in der Gruppe sind alle europäischen Klassiker ... Italiener, Deutsche, Portugiesen, Polen, uvm. ganz nette Leute.
Wir machen dort ganz gute Übungen, von Kommunikation bis Grammatik - bei der man sich ein Bißchen in den Hintern treten muß - sonst kann man durchaus in Lebensgefährliche Situationen kommen, wie mein persönliches Beispiel am klarsten verdeutlicht:

Vor 2 Wochen wurden wir von einer spanischen Gruppe zu einem Geburtstagsfest eingeladen.
Unsere Austria-Mädels und Georg gingen schon vor, während Sebastian und ich noch für Flüssiges sorgten. Als wir schließlich nachkamen, und die Wohnung betraten haben wir uns geistig gefragt ob wir in einem Krematorium gelandet sind, oder Schlafgas in den Raum gelangte, denn die Gesichter der Gäste hingen auf den Teppich.
Ich setzte mich dazu, packte den Malibu aus, und wollte ihn diplomatischerweise einem der Spanier anbieten. Für einen Gallicier wir ihn war das natürlich ein Lärchelschaas, er deutete auf sein Whiskyglas und lachte.
Ich wollte meine Übereinstimmung über dieses lächerliche Getränk preisgeben, jedoch wurde in der Nervosität ein "no tienes cojones" drauf - "du hast wohl keine Eier".
Nachdem die Austriachos fast geplatzt sind, haben die Spanier große Augen gekriegt und die Aussage als Herausforderung angenommen mich mit Whisky vollzuschütten "bis ich mich anscheiße".
Die Party war jedenfalls gerettet und meine Leber fühlt sich nun, 1 Woche später wieder fast so an wie davor.
Genauere Verwendung des Wortes Cojones, einem der Grundsteine der spanischen Sprache, kann man übrigens auf dieser Seite nachlesen, ich kanns jedem nur empfehlen :)

So und damit ich die "Studierst du überhaupt noch?" Sprüche auch mal abarbeite:
Zwischenmenschliche Kommunikation ist doch die wichtigste Überlieferung von Wissen überhaupt, oder? :)
Nein, im ernst - das Dasein ist hier gutes Studentenleben und kein Urlaub, wir sind ca. 30 h pro Woche auf der Uni und probieren uns danach die Birne mit Sprache, Büchern und Rechnungen vollzustopfen.
Auf der Chemie haben wir 2 tolle Professoren, die zwar ohne Punkt und Komma schwaffeln, aber gut verständlich und motiviert den Stoff rüberbrignen (Motivation=überhaupt DAS große 1:0 gegen Technikum Wien).
Auf der Elektrotechnik ist die Art der Vorträge ebenfalls hervorragend und im Labor werden wir mit größter Sorgfalt betreut, wie ich es noch nie erlebt habe.
Man kann also unter dem Strich sagen dass der Zeitplan hier gefüllt ist, und hoffentlich noch viel Interessantes auf uns wartet.
Nun mir fallt irgendwie nichts mehr ein, dann mach ich also mal wieder Schluß, und probier lieber öfter wenig zu schreiben als seltne zu viel :)

Grüße in die Welt
Pavel

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website pavelninjo.blogspot.com Links tauschen